Das an der Elsässer Weinstrasse gelegene Städtchen hat seinen Namen vom hl. Martyrer-Bischof Hippolyte. In der schönen Ortskirche werden Reliquien des Heiligen in einem Seitenaltar aufbewahrt. Hippolyt war vielleicht orientalischer Herkunft, ein Schüler des heiligen Irenäus, später Priester, Lehrer und Bischof in Rom, wo er sich dem Papst Kallistus widersetzte. Mit der Kirche ausgesöhnt, starb er während der grossen Christen-Verfolgungszeit unter Maximinus Thrax, im Jahr 235 als Zwangsarbeiter im einem Bergwerk auf der Insel Sardinien. Die "Apostolische Überlieferung" des Hippolyt ist das einzige liturgische Buch des 3. Jahrhunderts, das wir besitzen. Das Buch behandelt die Ordnung der Hierarchie des Katechumenats, der Opfergaben, der Eucharistie, der Agape, des Fastens und der Gebetszeiten. Die liturgischen Formeln Hippolyts haben den Charakter eines Musterformulars. Als solche sind sie unendlich wertvoll für unsere Kenntnis der römischen Liturgie. Die Anaphora des Hippolyt wird heute noch bei den Christen Abessiniens gebraucht. Hippolyt ist Patron der Stadt Sankt Pölten in Nieder-Österreich, die ihren Namen auch von diesem Heiligen ableitet.